St. Gallen zum ersten, zum zweiten, zum.....

Am Wochenende durfte ich wieder mal in der Schweiz ein schönes Turnier spielen. Swisscasinos St. Gallen hat ein 2-Tages Turnier organisiert.

Am Donnerstag Tag 1A sind 50 Spieler angetreten davon konnten sich 17 für den Sonntag Tag 2 qualifizieren. Der Freitag Tag 1B startete mit 40 Spielern, hier gewannen die besten 12 den Startplatz für Sonntag Tag 2. Da ich unter der Woche nicht unbedingt bis in alle früh spielen wollte, man muss ja irgendwann ja auch noch arbeiten, habe ich mich für den Tag 1b entschieden.

Die Spieler waren konzentriert und bei uns am Tisch 5 hatten wir einen Spieler, der sehr überlegt gespielt hat, ja man darf sagen, er war ein guter Spieler. Er konnte Druck machen wenn nötig, er war aber auch in viele Hände involviert. Damit meine ich natürlich NICHT mich.... Ich habe eher das thighte Spiel aufgezogen. Bei Blinds 50 / 100 habe ich gewagt aus dem BB einen Raise auf 200 zu machen, nachdem schon 6 Spieler rein gelimpt haben. Ich wurde ein wenig belächelt und selbstverständlich haben alle nach bezahlt. Als ich auf dem Turn jedoch die Nuts hatte, konnte ich anspielen und 2 Spieler haben nicht geglaubt und wollten unbedingt noch den River sehen. Sehr gerne, dann noch mal einen schönen Bet und ein riesen Pot war mir, ohne dass jemand meine Karten sehen wollte!

Ich habe sehr wenige Hände gespielt, diejenigen die ich zeigen musste waren so stark, dass meine Gegner am Tisch gesehen haben, dass Heute kein Abend des Bluffs ist, sondern dass es sehr viel Chips kostet, wenn jemand sich mit mir anlegt. Ich habe meinen Stack kontinuierlich aufgebaut und war gut dran. Als dann Rosmarie S. zu uns an den Tisch kam, hat sich das Blatt massiv gewendet. Ich spendete ihr mindestens 25K Chips weil sie two pair auf dem Turn bekommen hat, Drilling floppte und immer die stärkeren Hände bekommen hat als ich. Ich musste mich besinnen, was sagt Meister Quynh in dieser Situation.... warten auf die Zauberkarte.... und ich habe gewartet. Dann auf Turn Nuts Flush und päng auf einen Schlag 45K retour geholt. Dann kam die letzte Hand an unserem Tisch. Während der Hand war schon klar, wir sind alle qualifiziert. Mit AQ cs mach ich 15K raise und hoffe, dass noch einer der Small Stack noch seine Chips spenden will. Leider nein, die wollen ihre ca 20 K sparen, denn die Blinds am Sonntag beginnen mit 400/800. Als Chipleader vom Donnerstag habe ich mir den Platz für den Tag 2 gesichert. Morgens um 04:30 durfte ich den verdienten Schlaf einnehmen...

Da ich mit fast 200 BB am Sonntag starten durfte, konnte ich es ruhig angehen. Man musste davon ausgehen, dass die Small Stacks viel Action machen und die Pots pushen und auf All-In Situationen erzwingen wollen. An unserem Tisch hatte es einen Small, der war jedoch nicht gefährlich und hat seine Hände relativ loose gespielt. Auf jedenfall würde ich mit 5 callern AA nicht nur zahlen, nein bei soviel Kundschaft hätte ich gezeigt, wo der Mostli den Bart hat. Aber so war es ja auch gut, dann gibt es nicht so viel gepushe.... weit gefehlt. Mit Ossi am Tisch war einerseits ein Unterhalter andereseits ein Spieler am Tisch der eine sehr breite Range von Händen hat. Da weiss man nie was und wie er sie spielt. Mit 400/800 hat er und ein Gegner geschafft, den Pot auf über 100K zu pushen...crazy. Ich habe in den ersten 3 Levels auch ca. 35K gebraucht. Wenn man eine Hand mal spielen wollte, musste man bereit sein, x-tausend Chips zu setzen. Obwohl nur mit Premium Händen hat es leider nicht mit dem Board zusammen gepasst. Es hat nichts anderes bedeutet, als sich wieder nach hinten zu lehnen und noch thighter zu spielen als  bis anhin. Tisch Auflösung... gut, wieder 10 am Tisch und neue Spieler aber auch alt bekannte. Mit Geschick, Mathematik und Pot-Controll konnte ich meinen Stack wieder aufbauen und durfte noch neue Spieler kennenlernen. Interessant wie und welche Hände gespielt wurden. Es war ein gutes Turnier. Ich schaffte es an den Final. Hier waren Spieler die mit ihrem Geschick den Platz am Final erspielt haben. Spieler die das Bet-Raise verhalten verstanden haben. Spieler die ihre Hände bewusst gespielt haben. Keine Fischerei, keine Donkerei.

Als wir zu fünft waren, haben wir einen fairen Deal für alle gemacht und haben um 01:00 Uhr das Turnier beendet. Wie schreibe ich so gern, mit einem lächeln bin ich nach Hause gefahren und wohl verdient in das Land der Träume gesunken.

Donnerstags Poker in St. Gallen ist immer eine Reise wert.

Auf bald, let’s rock the table.