Casinoverband kämpft gegen legales Pokerspiel
von The Rock
Wir brauchen Eure Briefe!
Der Casinoverband plant gegen öffentliche Pokerturniere zu kämpfen. Wie schon vor vier Jahren, gibt es einen gewaltigen "Kampf" vom Casinoverband.
Eigentlich möchte ich mich hier nicht politisch äussern und ich verhalte mich im In- wie im Ausland politisch neutral, doch kann es nicht sein, dass unser Hobby weiterhin mit fadenscheinigen Argumenten torpediert wird, wie aiuch unser Spiel ausserhalb von Spielbanken als ilegal gelten sollen.
Alle CH-Pokerspieler sollten einen solchen ähnlichen Brief senden. Wir müssen eine starke Stimme haben, sonst werden wir vom Casinoverband einmal mehr in die Illegalität gedrückt. Macht mit
Danke
THE ROCK
Hier den Brieftext, welcher von mir nach Bern gesendet wurde:
Bundesamt für Justiz
Direktionsbereich öffentliches Recht
Fachbereich Rechtsetzungsprojekte und –methodik
Bundesrain 20
3003 Bern
Bad Ragaz 08. August 2014
Vernehmlassungsantwort zum Entwurf des Bundesgesetzes über Geldspiele
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Bundesrat hat das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement beauftragt, bei den interessierten Kreisen zum Entwurf des Bundesgesetzes über Geldspiele ein Vernehmlassungsverfahren durchzuführen.
Mein Name ist Marco Wiederkehr und ich lebe in Bad Ragaz. Ich begrüsse es nach wie vor, dass am 7. März 1993 das Schweizer Volk an der Urne mit 75% JA-Stimmen das Spielbankenverbot in der Schweiz aufgehoben wurde. Als Pokerspieler (THE ROCK / www.the-rock.eu) bin ich weltweit unterwegs in Casinos und spiele an den verschiedensten Turnieren mit.
Ich bezeichne mich in keiner Weise als Casino Kritiker auch bin ich kein Casino Gegner! Doch möchte ich nun mit diesem Schreiben den Pokerspieler wie auch unseren Nationalsportlern den Jasser eine Unterstützung geben. Ich bin im Jahr 1-3 mal in Las Vegas, auch im benachbarten Ausland besuche ich gerne Casinos, um meinem Hobby nach gehen zu können. Ich war auch schon mal in der Schweiz in den Casinos, doch als Pokerspieler sind die Angebote in der Schweiz sehr beschränkt. Leider gibt es in der Schweiz nur sehr wenige Turniere, welche als solche benannt werden können. Die Struktur erinnert mehr an ein Glücksspiel als an ein Geschicklichkeitsspiel. Der Grund dazu liegt nahe, sobald ein Spieler vom Turnier rausfliegt, soll er die geldvernichtenden Maschinen oder auch sein Geld am Roulette Tisch ausgeben.
Nach dem Verbot von Pokerlounges im Juni 2010, erhofften sich die Casinos, dass die Spieler nun öfters in den „geschützten Hallen" das Geld ausgeben, nur Pokerspieler die das Automaten-Gen nicht haben, meiden solche Glücksspiele oder aber sie sind sehr vorsichtig darin. Ich möchte mit meinem Schreiben hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich nie an einem Geldspielautomat, mal Roulette oder Craps wie auch Black Jack gespielt habe. Nein, es ist so, dass ich auch schon ein Teil von meinem Geld in die Casinos investiert habe mit dem Unterschied, dass ich wohl eher zu einem Mikrospieler zähle und solche Aktionen eigentlich nur mal in Las Vegas mache. Mein Hauptspiel ist und bleibt Poker.
Eigentlich würde ich es begrüssen, wenn ich in der Schweiz wieder legal Turniere bestreiten kann. Wenn ich von Turnieren spreche, dann beziehe ich mich auf Angebote, von welchen man als Spieler auch von Turnier sprechen kann. Dazu gehören einen guten Stack, mit einer guten Struktur und genügend Zeit in den einzelnen Blind-Levels. Dies wird von den Schweizer Casinos nicht angeboten. Der Schweizer Casinoverband versucht ein Monopol in einem Markt zu erreichen, einen Markt, welcher nie von den Casinos bewirtschaftet wird. Mit fadenscheinigen Argumenten wird Stimmung gemacht um das Verbot von Poker und Jassen (!) ausserhalb von Casinos durchzusetzen. Ich verstehe von Politik vielleicht nicht viel, doch wurde mittels einer Volksabstimmung und mittels Abstimmung in den beiden Kammern klar deutlich gemacht, dass das Volk als Souverän den Volksport Jassen wie auch Poker in Form von Geschicklichkeitsspiel auch ausserhalb von den Casinos will.
Gerne möchte ich das Thema Spielerschutz ansprechen. Ein exzessiver Spieler in den Casinos wird mit Gratisgetränken und anderen Annehmlichkeiten begünstigt, damit er sich wohl fühlt, dass er mehr als Willkommen ist. Tatsache ist, dass Spieler die über den Verhältnissen spielen gar nicht oder erst sehr spät erkennt werden. Dies zeigt auch der Link auf www.swisscasinos.ch/blog auf, wo das Umfeld eines Spielers die Rolle vom Casino übernehmen soll, um ein sogenannten „Problemspieler" zu melden.
Jassturnier / Pokerturnier
Mit einem festgelegten Einsatz, kann der Spieler mehrere Stunden sich seinem Spiel widmen, ohne dass er noch mehr Geld investieren muss um allenfalls einen allfälligen Gewinn bzw. Verlustminimierung zu erzielen. Wenn ein Spieler aus dem Turnier ausscheidet, kann er nicht noch mehr Geld investieren, schon gar nicht in Geldvernichtungsmaschinen! Hier gibt es automatisch einen Schutz. Des weiteren hat sich ja in den letzten vier Jahren gezeigt, dass die Pokerspieler nicht ein Casino „gestürmt" haben um das Angebot zu nutzen. Nein es wurde unter Freunden vermehrt Turniere um Kleinstbeträge organisiert.
Fazit, die Casinos sollen sich der freien Marktwirtschaft stellen. Wenn sie ein besseres Angebot haben, werden die Spieler das auch nutzen. Es soll nicht ein Monopol für einen Anbieter erstellt werden, wenn dieser nicht gewillt ist, den Markt auch zu betreiben.
Mein Schreiben kann ich sicherlich nicht irgendwelche Gesetzesbestimmungen umschreiben, anpassen oder ändern. Ich gehe davon aus, dass der Casinoverband genügend Juristen und/oder Geld hat, um Spezialisten zu organisieren, die Vorlagen zu Gesetzes Texten beschreiben und zu Papier bringen können. Mit meinem Schreiben versuche ich aus Sicht eines Pokerspielers zu erklären, warum wir nicht länger nur ins Ausland reisen wollen, um unserem Hobby nachkommen zu wollen. Warum wir auch in der Schweiz die Möglichkeit haben wollen, legal unsere Turniere spielen zu dürfen.
Ich bitte Sie dieses Schreiben entsprechend zu würdigen und die Argumente in der Ausarbeitung des Gesetzes zu berücksichtigen. Gleichzeitig möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um dieses Anliegen zu prüfen.
Mit freundlichen Grüssen
Marco E. Wiederkehr
THE ROCK
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